Wer forscht mit?

Forschendes Lernen in den Life Sciences

Kurzbeschreibung

"WER FORSCHT MIT?" war ein Projekt, das sich zum Ziel setzte, forschendes Lernen in der Biologie für den formellen Bildungsbereich in Wien besser zu erschließen. In zehn Modulen wurden Kinder und Jugendliche mit Material versorgt und ermutigt, eigene Fragestellungen zu entwickeln, die selbstständig beantwortet wurden.

Sie wurden angeleitet, eigene Beobachtungen zu dokumentieren, zu berichten und zu diskutieren. Dadurch wurden die Begeisterung und das Selbstvertrauen für eine Karriere in der Forschung gestärkt und Handlungskompetenzen für Fragen des sozialen, gesellschaftlichen und politischen Lebens vermittelt.

Das Projekt legte ein besonderes Augenmerk auf die Weiterbildung der PädagogInnen, um die nachhaltige Durchführung von forschendem Lernen zu ermöglichen. Am Projekt beteiligten sich neben drei forschenden Institutionen des Vienna Biocenter und 5 Bildungseinrichtungen, auch dialog<>gentechnik (DGT) und das Kompetenzzentrum für Fachdidaktik Biologie (AECC), die zusammen eine Kooperation zwischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen förderten und eine nachhaltige Wirkung auf zusätzliche BildungspartnerInnen über den Projektrahmen hinaus erzielten.

Hintergrund & Ausgangslage

Im Projekt "WER FORSCHT MIT?" ist es erfolgreich gelungen, Kinder unterschiedlichster Altersstufen über den Ansatz des Forschenden Lernens für forschende Tätigkeiten zu begeistern und ihnen erste Eindrücke von Forschung zu bieten.

Erfolgsfaktoren dabei waren u.a. die abwechslungsreichen Versuche, die selbstständiges Tun der Kinder ermöglichten, die ansprechenden Forschungsmaterialien und die "echten" ForscherInnen (TutorInnen), die mit den Kindern an den Versuchen arbeiteten. Die Kinder wurden erfolgreich in ihrem natürlichen Entdeckungsdrang gestärkt, ermutigt eigene Fragestellungen zu formulieren, Problemlösungen zu finden, zu beobachten, zu analysieren und eigene Schlussfolgerungen zu ziehen.

Sowohl die begeisterte Aufnahme des Projekts in den beteiligten Bildungseinrichtungen, als auch die konkreten Versuche seitens der Schulen und Kindergärten, eine Finanzierung für weitere Modul-Zyklen zu organisieren, lassen eine dauerhafte Wirkung bzw. Verankerung des Projekts erwarten.

Aktivitäten & Ergebnisse

"WER FORSCHT MIT?" ermöglichte es Kindern und Jugendlichen, sich forschend und experimentierend in naturwissenschaftlichen Themen zu betätigen. Erste Einblicke in wissenschaftliche Arbeit und wissenschaftliches Denken wurden vermittelt, indem alltägliches Material (Samen, Fliegen, Pflanzen) als Grundlage für Experimente verwendet wurde. So konnte ein Alltagsbezug zu den Aufgaben hergestellt und das Erarbeitete in den Alltagskontext eingeordnet werden.

Mit explorativem Lernen sollten wichtige Qualifikationen vermittelt und Begeisterung für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) geweckt werden. Ein Fokus auf Kinder unter 12 Jahren entspricht dem Befund, dass insbesondere Mädchen und sozial benachteiligte Kinder so früh wie möglich an Forschungsthemen herangeführt werden müssen, um eine nachhaltige und ausgewogene Förderung des Interesses an FTI zu erreichen. Das Projekt legte besonderen Wert auf die gezielte Qualifizierung der beteiligten PädagogInnen und TutorInnen.

Highlights & Herausforderungen

Durch Seminare und begleitende Reflexionsworkshops wurden fachliche Inhalte, pädagogisches Konzept und Didaktik vermittelt, sowie konkrete Erfahrungen zum gegenseitigen Lernen ausgetauscht. Als TutorInnen wurden junge WissenschafterInnen aus den relevanten biologischen Fachbereichen engagiert, die Interesse an der Arbeit mit Kindern haben.

Im Zusammenhang mit der Thematik konnten die zugehörigen Berufsbilder thematisiert sowie Studien- und Beschäftigungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Von Anfang an richteten Kinder durch viele "Warum?"-Fragen die Aufmerksamkeit und das Interesse auf das Ergründen naturwissenschaftlicher und technischer Phänomene.

"WER FORSCHT MIT?" ermöglichte für Kindergärten, Volks- und Mittelschulen zum Thema "Naturwissenschaften und Technik" in 10 Modulen forschendes Lernen im Bereich Biologie. Innerhalb des Kurses wurden den Kindern "Forschungsboxen" ausgehändigt, die ihr Interesse weckten, sich mit den darin enthaltenen Materialien auseinanderzusetzen.

Verwertung & Dissemination

Ein umfangreicher Bericht des Projekts erschien in "Forschen & Entdecken". Weiters erschien bei ORF online und bei Forschen und Entdecken online ein kurzer Bericht. Auf der Website von DGT wurden eine umfangreiche Darstellung des Projekts veröffentlicht und sämtliche Materialien und Inhalte zur Verfügung gestellt.

Die Bildungseinrichtungen wurden mit Bildmaterial und Links versorgt, um eine Darstellung auf ihren Websites zu ermöglichen. Das Projekt wurde von der KMS Renngasse bei der Veranstaltung „Wohin nach der VS?" präsentiert. Auch die Einbindung der Eltern, etwa durch kontinuierliche Berichterstattung in Elternkreisen, stellte ein wichtiges Element der Öffentlichkeitsarbeit des Projekts dar.

Weiterführende Aktivitäten - Nachhaltigkeit

Mit der Ausbildung zu TutorInnen für die Module wurden jungen WissenschafterInnen die Praxis der Wissensvermittlung und die dafür notwendigen Kompetenzen vermittelt. Die teilnehmenden Personen sollten so ihre eigene Forschung der Öffentlichkeit kommunizieren können und auch Kompetenzen für eigene Lehrveranstaltungen gewinnen.

Das Programm wurde durch eine Evaluation optimiert. So konnten neue didaktische Ansätze in den formellen Unterricht einfließen und die Lehr-Konzepte am Vienna Open Lab insbesondere für jüngere TeilnehmerInnen didaktisch weiterentwickelt werden. Die Vernetzung der Institutionen mit den beteiligten BildungspartnerInnen wurde durch die intensive Zusammenarbeit gefördert und gestärkt.

DGT und AECC-BIO fungierten als Know-how-TrägerInnen und sorgten für eine nachhaltige Verankerung der Projektinhalte in der Region. Die beteiligten Bildungseinrichtungen hatten zuvor keinen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt und die angebotenen Module ermöglichten es somit, zusätzliche Schwerpunkte im Lehrangebot zu setzen und naturwissenschaftlichen Unterricht für jüngere Kinder zu intensivieren. Das Interesse an einer Fortsetzung der Module in den beteiligten Bildungseinrichtungen zeugte von der nachhaltigen Wirkung dieses Projekts.

Projektbeteiligte

Projektleitung

dialog<>gentechnik

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • AGHB - Avir Green Hills Biotechnology AG
  • Gregor Mendel Institut für molekulare Pflanzenforschung
  • Institut für Molekulare Biotechnologie
  • Wiener Kinderfreunde Kindergarten, Thürnlhofstraße 7
  • Wiener Kinderfreunde Kindergarten, Dommesgasse 5
  • Wiener Kinderfreunde BKG Campus Vienna BIO-Center Kindergarten
  • EVLZ - Europäische Volksschule "Dr. Leopold Zechner"
  • Kooperative Mittelschule Renngasse 20
  • AECC-BIO - Österreichisches Kompetenzzentrum für Fachdidaktik der Biologie Wien