Wasser:KRAFT
Kurzbeschreibung
Kinder und Jugendliche aus dem Mostviertel haben sich unter der Anleitung von ForscherInnen und ExpertInnen mit dem Thema Energie aus Wasser auseinandergesetzt. Dabei wurde die Energiegewinnung aus Wasserkraft am Beispiel von Kleinwasserkraftwerken in der Region verständlich erklärt, die ökologischen Auswirkungen eines Kraftwerkes auf das Fließgewässer wurden kritisch hinterleuchtet und Möglichkeiten zur Minimierung dieser Effekte aufgezeigt.
Die Verwendung von in Wasser wachsender Biomasse (Mikroalgen) zur kaskadischen Nutzung und Bioenergieerzeugung wurde dabei vorgestellt und diskutiert. Das Begreifen der technologischen Aspekte und das Erkennen von Chancen und Auswirkungen in Verbindung mit der Forderung nach Nachhaltigkeit standen im Vordergrund.
Hintergrund & Ausgangslage
Wasser(-kraft) stellt für den Menschen eine der wichtigsten Lebensgrundlagen und Ressourcen dar. Die direkte Nutzung von Wasser als erneuerbare Energiequelle hat in Österreich eine lange Tradition. Wasserkraft hat sich als nachhaltig und klimafreundlich erwiesen, stellt aber auch einen wesentlichen Eingriff in das Flussökosystem dar. Mit über 67 Prozent ist sie die bedeutendste Quelle für Strom aus Österreich.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, Energie aus Wasser zu gewinnen, und zwar durch die Verwendung von Algen als Biomasse zur Bioenergieerzeugung. Die Möglichkeit, Biomasse auch aus aquatischen Systemen zu erhalten, ist ein relativ neues Konzept, das im Bewusstsein der Öffentlichkeit noch nicht stark verankert ist.
Das Ziel des Projekts Wasser:KRAFT ist es, den Kindern und Jugendlichen (und auch deren Angehörigen und allen beteiligten PädagogInnen) die unterschiedlichen Aspekte der Energiegewinnung aus Wasser und ihre Bedeutung für die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft näherzubringen.
Aktivitäten & Ergebnisse
Vorrangiges Ziel des Projekts war es, bei den Kindern und Jugendlichen im Mostviertel anhand des Themas Energie aus Wasser Neugierde und Begeisterung für Forschung, Technologie und Innovation zu wecken. Die Aktivitäten waren im ersten Projektjahr auf Selbsterfahrung, Hands-on-Methoden und Erforschen ausgelegt.
Die von den PartnerInnen altersgerecht aufbereiteten Exkursionen, Workshops und Experimente stießen bei den Kindern und Jugendlichen auf großes Interesse, da sie ihrer natürlichen Neugierde und ihrem Wissensdrang entgegenkamen. Mit großer Begeisterung und Spaß waren die jugendlichen TeilnehmerInnen beim gemeinsamen Forschen, Entdecken und Lernen dabei.
Highlights & Herausforderungen
An vielen Flüssen im niederösterreichischen Mostviertel wird die Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt. In Workshops wurde die Kraft des Wassers und ihre Bedeutung für das Fließgewässer und seine BewohnerInnen durch einfache Hands-on-Labor- und Outdoor-Experimente (am Lunzer Seebach und bei der europaweit einzigartigen HyTEC Schwall-Versuchsanlage in Lunz) für die Kinder und Jugendlichen begreif- und erlebbar gemacht.
Im Zuge von Exkursionen zu Kraftwerken (der EVN Naturkraft und der Firma Hydro-Connect) konnten die Funktionsweise der Energiegewinnung aus Wasserkraft anschaulich erklärt und Lösungen zur verbesserten Umweltverträglichkeit präsentiert werden.
Vor Ort wurden state-of-the-art Technologien zur Minimierung der Eingriffe in die Flusslandschaft (z. B. Fischaufstiegshilfen, naturnahe Ufergestaltung) vorgestellt sowie Lösungsvorschläge mit hohem Innovationscharakter (z. B. die Hydroconnect Drehrohr-Doppel-Wasserkraftschnecke mit integriertem Fischaufstieg) gezeigt.
Die Verwendung von Algen als Biomasse in der kaskadischen Nutzung und zur Bioenergieerzeugung erweiterte das Thema Energie aus Wasser um einen zukunftsträchtigen Aspekt. Produkt- und Nutzungsmöglichkeiten in Form der sogenannten kaskadischen Nutzung, an deren Ende die energetische Verwertung steht, wurden erörtert.
Verwertung & Dissemination
Einen guten Eindruck erhielt man auf der Projekt-Website, auf der alle Aktivitäten dokumentiert und laufend ergänzt wurden.
Zusammenfassung & Fazit
Kinder und Jugendliche konnten sich im Rahmen des Projekts durch Exkursionen, Workshops und Experimente mit den Themen Wasser und Energie auseinandersetzen. Dadurch wurde das ökologische Bewusstsein für die Ressource Wasser und deren Bedeutung als erneuerbare Energiequelle geschärft sowie die Rolle unserer Gewässer für Mensch und Umwelt verdeutlicht.
Durch die Vernetzung der Schulen mit wissenschaftlichen PartnerInnen und Unternehmen konnte eine Kette der Wissensvermittlung als etablierte Struktur langfristig in der Region verankert werden. Darüber hinaus können Arbeitskräfte in der Region gehalten bzw. angezogen werden, da die Kinder/Jugendlichen sehr früh mit einer Vielfalt von Berufsfeldern und -möglichkeiten in Kontakt kommen.
Anhand theoretischer und praktischer (Bei-) Spiele lernten die Kinder und Jugendlichen Struktur und Wesen naturwissenschaftlicher Forschung sowie ihre gesellschaftliche Bedeutung kennen und wurden selbst TeilnehmerInnen am wissenschaftlichen Forschungsprozess. Die Schwellenangst gegenüber Technik, Forschung und Entwicklung im naturwissenschaftlichen Bereich wurde durch die Anwendung offener Lernformen in den geplanten Exkursionen, Workshops und Experimenten abgebaut.
Projektbeteiligte
Projektleitung
WasserCluster Lunz Biologische Station GmbH
Projekt- und KooperationspartnerInnen
- EVN AG
- Hydro-Connect GmbH
- Bioenergy 2020+ GmbH
- Kindergarten Lunz
- Volksschule Lunz
- NMS Lunz
- Volksschule Scheibbs
- Privatschule LernOrt Säusenstein
- HAK Ybbs
- IT HTL Ybbs
Kontaktadresse
WasserCluster Lunz Biologische Station GmbH
DI Eva Feldbacher
Tel.: +43 (7486) 200 60
E-Mail: eva.feldbacher@wcl.ac.at