SOHITAIN

Die Welt auf dem Teller

Kurzbeschreibung

Im Rahmen des Projekts "SOHITAIN" wurden jungen Menschen Nahrungspflanzen nähergebracht. Dabei wurde auf deren Qualität aber auch auf die Schattenseiten, wie zum Beispiel:

  • Monokultur
  • Ertragssteigerung
  • Sortenverlust
  • eingegangen

Das Wort "sohitain" stammt aus dem Arabischen (Syrischer Dialekt) und bedeutet "Guten Appetit".

Hintergrund & Ausgangslage

Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf 9,2 Milliarden Menschen angewachsen sein. Zugleich ist die globale Landwirtschaft mit wachsenden Herausforderungen wie Rückgang der Ackerflächen, Wasserknappheit, Klimawandel und Ernteausfällen konfrontiert.

Wie wir in Zukunft mit unseren Nahrungspflanzen umgehen werden, ist eine zentrale Frage des 21. Jahrhunderts. Die naturwissenschaftliche Forschung kann dazu beitragen, Lösungsansätze für diese zukünftigen Probleme zu entwickeln.

Darüber hinaus gehen Kenntnisse über Nahrungspflanzen in der Bevölkerung kontinuierlich verloren. Zum Beispiel wissen viele Kinder gar nicht mehr, wie eine Kartoffel- oder Getreidepflanze aussieht. Im Rahmen dieses Projekts beleuchteten WissenschafterInnen, LehrerInnen, Wirtschaftstreibende und SchülerInnen gemeinsam Nahrungspflanzen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.

Aktivitäten & Ergebnisse

Den Kindern und Jugendlichen wurde die Thematik in verschiedenen Veranstaltungen, wie Workshops und Exkursionen, altersgerecht näher gebracht. Weiters wurden die Arche Noah (Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung) sowie ein Biobauernhof besucht. Die Betriebe konnten von den SchülerInnen als wichtige bzw. mögliche Stationen in ihrer zukünftigen Berufslaufbahn wahrgenommen werden.

Die Kindergartenkinter erfuhren, in welchen Bereichen Pflanzen im täglichen Leben eine Rolle spielen. Die Ergebnisse wurden auf Postern festgehalten. Die Volksschulkinder lernten die Bestandteile von Pflanzen kennen. Dazu wurden Unterrichtsmaterialien erstellt, die auch zukünftig in den Unterricht einfließen werden.

In der NMS wurde die Rolle der Pflanzen für Menschen besprochen und über die Zusammensetzung von Speisen diskutiert. Die Gymnasien befassten sich mit den Themen Ernährung, Lebensmittel, Entwicklungszyklus einer Pflanze und der Ernährungspyramide.

Die Kinder und Jugendlichen trugen mit ihren Projektergebnissen zur Sonderausstellung im Botanischen Garten bei. Von Bildungseinrichtungen wurden 60 Workshops (1.100 Kinder und Jugendliche) zu dieser Ausstellung gebucht.

Die Ausstellung zählte insgesamt rund 1.900 BesucherInnen. Die Weitergabe von Ausstellungsteilen wurde im Rahmen der ARGE Botanische Gärten angeboten. Im Zuge des Projekts fand auch eine LehrerInnenfortbildung statt.

Highlights & Herausforderungen

Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde die 6. Klasse des PORG Volders zu fachdidaktisch relevanten Themen beforscht. Die Umfrage beim Abschlussmeeting ergab, dass die LehrerInnen mit der Betreuung und der Qualität der Workshops in der Grünen Schule sowie mit den PartnerInnenbetrieben sehr zufrieden waren.

Verwertung & Dissemination

Auf der Website der Grünen Schule wurde ein Link zum Projekt eingerichtet. Außerdem wurde das Projekt den entsprechenden SchulrätInnen vorgestellt.

Im Rahmen der öffentlich zugänglichen Ausstellung im Botanischen Garten "In aller Munde - Nahrungspflanzen rund um die Welt" wurde ein eigener Bereich mit Postern und Arbeiten von SchülerInnen gestaltet.

Beim Treffen der ARGE Österreichische Botanische Gärten wurde das Projekt vorgestellt und die Materialien zum Austausch wurden angeboten.

Zusammenfassung & Fazit

Am Projekt SOHITAIN nahmen 12 Schulklassen und ein Kindergarten (insgesamt 303 Kinder und Jugendliche) teil, die mit LehrerInnen, WissenschafterInnen und Fachkräften aus der Wirtschaft das Thema Nahrungspflanzen aus unterschiedlichen Blickrichtungen beleuchteten.

Themen wie Esskultur und Tradition, Selektion und Zucht, Vielfalt, alte Sorten und aktuelle Forschung wurden altersgerecht und mit Fokus auf den Lehrplan erarbeitet.

Publikationen

Projektbeteiligte

Projektleitung

Universität Innsbruck, Institut für Botanik

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • Verein Arche Noah, Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung
  • Mushroom Research Center GmbH
  • Firma BIOBOX Christoph Appler
  • Universität Innsbruck, Institut für Botanik, Grüne Schule
  • Universität Innsbruck, Botanischer Garten
  • Universität Innsbruck, Institut für Botanik, Evolutionäre Systematik
  • Universität Innsbruck, Institut für Botanik, Biochemie und Stoffwechselphysiologie der Pflanzen
  • Kindergarten Mariahilf
  • Volksschule Mariahilf
  • Neue Mittelschule Hötting
  • Gymnasium in der Au
  • PORG Volders
  • Der Bäcker Ruetz GmbH

Kontaktadresse

Universität Innsbruck, Institut für Botanik
Dr. Suzanne Kapelari
Tel.: +43 (512) 507 51043
E-Mail: suzanne.kapelari@uibk.ac.at