ObsoWas?

Spürbarmachen von geplanter Obsoleszenz bei IT-Geräten und Entwicklung von Handlungsoptionen zum Gegensteuern

Kurzbeschreibung

In "ObsoWas?" wurde die Produktion, Nutzung und Entsorgung von IT-Geräten für Kinder und Jugendliche sowohl theoretisch als auch praktisch erfahrbar gemacht. Das eigene Konsumverhalten wurde in Bezug auf Auswirkungen auf Umwelt und Soziales reflektiert und Handlungsoptionen für einen bewussteren und nachhaltigeren Umgang wurden erarbeitet. Da Kinder und Jugendliche die EntscheidungsträgerInnen der Zukunft sein werden, wurden verschiedene Berufsbilder im Bereich nachhaltiger Produkt- und Dienstleistungsentwicklung und Nachhaltigkeitsforschung vermittelt.

Hintergrund & Ausgangslage

"ObsoWas?" ging von der Tatsache aus, dass bei Produkten Obsoleszenz (von lat. obsolescere‚ sich abnutzen, alt werden, aus der Mode kommen, an Ansehen, an Wert verlieren) geplant ist. Die Lebensdauer eines Guts wird absichtlich reduziert - ein Defekt tritt schneller auf, als es technisch notwendig wäre.

Die Verwendungsdauer kann sich auch durch funktionelle und psychische Obsoleszenz reduzieren. Bei letzterer gelten funktionsfähige Produkte durch Werbung und gesellschaftliche Prägung als nicht mehr benutzbar. Dies beeinflusst in hohem Maße unser Konsumverhalten und die damit einhergehenden negativen Auswirkungen.

Aktivitäten & Ergebnisse

Die beteiligten Kinder und Jugendlichen durchliefen in altersgerechten Hands-On-Aktivitäten, z.B. in Experimentierwerkstätten oder Reparatur Cafés, detaillierte Arbeitsschritte zum Aufbau, zur Zerlegung oder Reparatur von IT-Geräten. Dabei erhielten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, die ökologischen und sozialen Auswirkungen des eigenen Konsumverhaltens mittels einer Erhebung unter Gleichaltrigen und Familienmitgliedern zu reflektieren.

Die Projektarbeiten aus den Zerlege- bzw. Kreativworkshops wurden in Form gedruckter Plakate dargestellt. Es wurden Lehrmaterialien und Hands-On-Bildungsangebote zur längerfristigen Nutzung bzw. Wiederholung im schulischen wie halböffentlichen Umfeld erstellt.

In Workshops und unter Einbeziehung verschiedener AkteurInnen, wurden vielschichtige Berufsbilder im Bereich der nachhaltigen Produkt- und Dienstleistungsentwicklung und Nachhaltigkeitsforschung vermittelt.

Highlights & Herausforderungen

Alle Aktivitäten wurden durch Role-Models (mit und ohne Migrationshintergrund) begleitet, was die Hemmschwelle zu technischen Fragestellungen reduzierte und das Kennenlernen bisher nicht wahrgenommener Berufsbilder ermöglichte. Dabei wurden vor allem Mädchen an naturwissenschaftliche und technische Berufe herangeführt.

Eine Kooperation mit der Gebietsbetreuung des 16. Bezirks in Wien, die eine Ausstellung der Projekte der SchülerInnen im Raum für Nachbarschaft ermöglichte, stärkte den lokalen Fokus und schuf Möglichkeiten zum Austausch im halböffentlichen Raum.

Herausforderungen im Projekt zeigten sich darin, für Kinder das Interesse für die gesamtheitliche Sicht auf den Lebenszyklus der Geräte zu wecken und die negativen Auswirkungen mit dem eigenen Konsumverhalten in Beziehung zu setzen. Dem konnte mit den praktischen Hands-On-Aktivitäten gegengesteuert werden. Darüber hinaus erforderten die unterschiedlichen Altersgruppen sowie das Arbeiten mit Klassen mit einem hohen Anteil an SchülerInnen mit Migrationshintergrund eine abgestimmte und adäquate Vorgangsweise.

Verwertung & Dissemination

Projektarbeiten der SchülerInnen wurden in der eigenen Schule sowie bei einer Ausstellung im 16. Bezirk in Wien präsentiert. Die Arbeiten wurden auch bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt, bei der auch das Projektvideo gezeigt wurde. Die erarbeiteten Lehrmaterialien und Unterrichtsentwürfe stehen auf der Website der Projektleitung zum Download bereit.

Zusammenfassung & Fazit

Den beteiligten Kindern und Jugendlichen wurden in altersgerechten Hands-On-Aktivitäten der Aufbau, die Zerlegung und Reparatur von IT-Geräten vermittelt. Auf diese Weise konnte geplante Obsoleszenz verstanden und der eigene Handlungsspielraum zum ressourcenschonenden Umgang mit IT-Geräten erkannt werden. Die SchülerInnen erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten darüber, wie Produkte länger genutzt, repariert, nachgerüstet, wiederaufgearbeitet und eventuell recycelt werden können.

In das Projekt wurden Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt eingebunden. Weiters wurden durch die ProjektpartnerInnenschaft langfristige Kooperationen angestoßen und lokale Ressourcen und Initiativen gestärkt.

Publikationen

Die geplante Obsoleszenz - Einfach erklärt

Das Video wird über Youtube bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Youtube hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).

Projektbeteiligte

Projektleitung

Österreichisches Ökologie-Institut

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • AfB, mildtätige und gemeinnützige Gesellschaft zur Schaffung von Arbeitsplätzen für behinderte Menschen mbH
  • Recycling-Kosmos Ottakringer Straße
  • pulswerk GmbH
  • Öffentliche Volksschule Grundsteingasse
  • Neue Mittelschule Grundsteingasse
  • Neue Mittelschule Geblergasse
  • GRG 17 Geblergasse
  • GRG 17 Parhamerplatz

Kontaktadresse

Österreichisches Ökologie-Institut - Austrian Institute of Ecology
Dipl.Ing. Maria Kalleitner-Huber
Seidengasse 13/3
A-1070 Wien
E-Mail: kalleitner-huber@ecology.at
Web: http://www.ecology.at