NeuroKids
Kurzbeschreibung
Das Projekt "NeuroKids" brachte Kindern und Jugendlichen neurowissenschaftliche Erkenntnisse mittels handlungs- und erfahrungsbasierter Methoden wie Experimente, Biofeedback, neurowissenschaftlich basierte Spiele, optische Illusionen unter anderem näher. Diese wurden in altersadäquater, gendersensibler und insbesondere für Mädchen einladender Form durch PädagogInnen und Peers vermittelt.
Hintergrund & Ausgangslage
Die Neurowissenschaft bietet durch ihre rasante Entwicklung und zentrale Bedeutung zahlreiche Anwendungsgebiete und berufliche Tätigkeitsfelder. Wissenschaftliche Erkenntnisse und erste methodische Ansätze zur Anwendung und Vermittlung von Neurowissenschaft im Unterricht bzw. in der Lehre sind bereits vorhanden. Allerdings besteht noch massiver Entwicklungs- und vor allem Umsetzungsbedarf, damit diese in der Praxis Fuß fassen können.
Im Rahmen von "NeuroKids" wurden diese Ansätze auf die Gegebenheiten in Wien adaptiert, erweitert, evaluiert und verbessert. Durch eine adäquate Auswahl von Beispielen, Übungen, etc. konnte inbesondere das Interesse seitens der Schülerinnen geweckt werden. Darüber hinaus erhielten involvierte PädagogInnen sowie Eltern Zugang zu didaktischen Methoden bzw. relevanten Erkenntnissen.
Aktivitäten & Ergebnisse
Für Schulen wurde eine inhaltlich-didaktische Methodik zur Vermittlung neurowissenschaftlichen Wissens entwickelt und mit altersadäquaten sowie, gendersensiblen Übungen (Experimente, Biofeedback, neurowissenschaftlich basierte Spiele, optische Illusionen und haptisch erfahrene Modelle) verbunden. In Trainingsveranstaltungen an den Bildungseinrichtungen wurden damit neurowissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt und Interesse für eine diesbezügliche Forschung geweckt.
Zentrale Aspekte waren die bestmögliche Angstvermeidung, Berücksichtigung des Vorwissens, Ermöglichung verschiedener Zugäng und Wahlmöglichkeiten und Schaffung eines positiven sozialen Lernumfeldes. Es wurden auch die Schulleitung und Eltern informiert und eingeladen, sich an dem Prozess zu beteiligen.
Die Veranstaltungen bestanden aus sich abwechselnden Blöcken von Theorie, Präsentation von Praxisbeispielen, sowie vielen sehr unterschiedlichen Übungen, in denen die SchülerInnen sich auch als ForscherInnen bestätigten. Um die Ergebnisse der Veranstaltungen zu überprüfen, wurde den SchülerInnen der höheren Schulen ein Fragebogen (Interesse am Thema, Wissen dazu) vorgelegt.
In den Feedbackrunden in den Volksschulen wurden die SchülerInnen aufgefordert, auf kleine Kärtchen Emoticons zu zeichnen bzw. zusätzlich etwas zu schreiben. Auch die Kindergartenkinder wurden ermuntert, am Ende der Workshops in kleinen Zeichnungen mitzuteilen, wie das Thema und die Durchführung bei ihnen ankamen.
Highlights & Herausforderungen
Im Projekt wurden um rund 60% mehr Kinder und Jugendliche als ursprünglich geplant erreicht. Alle nahmen mit Begeisterung an den Experimenten teil. Über den Projektantrag hinausgehend wurde eine Begleitforschung durchgeführt, durch die der Nutzen der angewandten Methoden evaluiert und nachgewiesen werden konnte.
Verwertung & Dissemination
Projektinhalte und -aktivitäten wurden auf den Websites der ProjektpartnerInnen sowie in Onlinemedien und sozialen Medien (Facebook, Twitter) publiziert. Darüber hinaus wurde das Projekt bei verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt.
Weiterführende Aktivitäten - Nachhaltigkeit
Die Projektergebnisse und -erfahrungen wurden in Form eines kostenlosen und frei zugänglichen Leitfadens zur Anwendung durch PädagogInnen publiziert. Dadurch können auch zukünftig Bildungseinrichtungen die Projektergebnisse verwenden. Weiters entwickelte sich aus den am Projekt beteiligten PartnerInnen ein kooperatives Netzwerk.
Zusammenfassung & Fazit
"NeuroKids" ermöglichte die spielerische und handlungsorientierte Vermittlung von neurowissenschaftlichen Fragestellungen und Erkenntnissen für 714 Kinder und Jugendliche vom Kindergarten bis zum Alter von 19 Jahren. Dabei wurden auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse im Sinne der Neurodidaktik angewandt, wie z.B. die Bedeutung des sozialen Kontextes für Lernprozesse durch Team- und Peer-Learning.
Publikationen
Projektbeteiligte
Projektleitung
Verein [aha:] Lernräume zur Wegbereitung einer Lernkultur die vernetzt, öffnet und stärkt
Projekt- und KooperationspartnerInnen
- Neuroconsult e.U.
- Österreichischer Bundesverband für Lern-, Denk- und Gedächtnistraining und multimodale biographieorientierte Aktivierung (Landesstelle Wien, NÖ und Bgld.)
- Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems
- Evangelischer Montessori-Kindergarten Wieden
- Janusz Korczak-Schule Wien
- GTVS Köhlergasse
- GRG 21, Schulschiff "Bertha von Suttner"
- BHAK Wien 22, business.academy.donaustadt
Kontaktadresse
[aha:] Lernräume
Prof. (FH) Dr. Richard Pircher
Tel.: +43 (699) 100 294 85
E-Mail: office@ahakonferenz.at