Measure up!
Kurzbeschreibung
Im Projekt "Measure up!" erhielten die beteiligten Bildungseinrichtungen einen Einblick in die innovativen Forschungsansätze von Unternehmen der Region. Kinder und Jugendliche tauchten in die Welt der Grundlagenforschung an der Technischen Universität Graz ein, bevor sie die praktischen Anwendungsfelder in den Unternehmen kennen lernten.
Während der Projektphase in den Bildungseinrichtungen konnten Kinder und Jugendliche sich intensiver mit den in Erfahrung gebrachten Themen auseinandersetzen und durch die Unternehmensbesuche einen Praxisbezug herstellen. Dabei konnten sie beobachten, wie theoretische Erkenntnisse in die Entwicklung von marktfähigen, innovativen Produkten münden. Kindern und Jugendlichen wurden dabei technische Berufsfelder anschaulich, praxisnah, altersgerecht und gendersensibel vermittelt.
Hintergrund & Ausgangslage
Derzeit ist es für innovative Unternehmen schwierig, am heimischen Arbeitsmarkt Fachkräfte in Technik, Wissenschaft und Forschung zu finden. Frauen sind in der Technik noch immer unterrepräsentiert, weibliche Rollenvorbilder im technisch-wissenschaftlichen Bereich fehlen weitgehend. Studien berichten auch, dass relativ große Leistungsdifferenzen zwischen SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund bestehen.
Im Projekt "Measure up!" wurden daher gezielt Schulen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil von SchülerInnen mit Migrationshintergrund für eine Zusammenarbeit gewonnen. Kinder und Jugendliche, vor allem auch Mädchen, möglichst früh für Technik und Naturwissenschaft zu begeistern und somit ihr Berufswahlspektrum zu vergrößern, war Hauptziel des Projekts. Dazu wurden die SchülerInnen an die Technische Universität Graz eingeladen, wo sie selbst in die Rolle von ForscherInnen schlüpfen und an unterschiedlichen Instituten wissenschaftliche Arbeitstechniken zum Thema Messtechnik erlernen und erfahren konnten.
Aktivitäten & Ergebnisse
Ziel des Projekts war es einerseits, PädagogInnen in ihrer Arbeit zu unterstützen und damit verbunden Workshops und Vorträge zur Weiterqualifizierung anzubieten. Außerdem wollte man das Technikinteresse bei Kindern und Jugendlichen, speziell mit Migrationshintergrund, Mädchen wie Buben, wecken und durch gezielte Maßnahmen fördern.
Die PädagogInnen wurden durch das Angebot von diversen Workshops unterstützt. Sie wurden im Rahmen der Workshops für unterschiedliche Wertewelten sensibilisiert und erhielten wertvolle Ideen zur Gestaltung innovativer Unterrichtskonzepte mit Fokus auf die speziell herausfordernde Situation von Klassen mit einem hohen Anteil von SchülerInnen mit Migrationshintergrund.
Außerdem hatten sie bei den Workshops Gelegenheit, sich mit anderen KollegInnen auszutauschen und in weiterer Folge dieses Wissen auch an die KollegInnen in den Schulen zu transferieren. Mit dem Workshop zum Thema "Gender-Coaching" wurde ein Teil der PädagogInnen auf die Aspekte des Gender-Mainstreaming vorbereitet und befähigt, in Unterrichtssituationen ein Lernklima zu schaffen, das weder Mädchen noch Buben bevorzugt bzw. benachteiligt.
Highlights & Herausforderungen
Im Austausch mit TechnikerInnen erfuhren die SchülerInnen mehr über zukunftsträchtige Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten. Die Unternehmen nützten die Chance, Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Arbeitswelt in einem technisch-wissenschaftlichen, innovativen Umfeld zu gewähren. Mittels "Hands-on"-Prinzip experimentierten die SchülerInnen mit Messmethoden, lösten Business Cases und arbeiteten an Zukunftsvisionen.
Die Oberstufenklassen erarbeiteten in weiterer Folge ein Konzept, um ihr gesammeltes Wissen an jüngere Kinder weiterzugeben. Im Rahmen eines Workshop-Tages fand dieser Wissensaustausch statt. Als größte Herausforderung hat sich der Mangel zeitlicher Ressourcen und die Koordination der ProjektteilnehmerInnen herausgestellt. Speziell die Terminfindung mit den PädagogInnen für die Abhaltung der Workshops erwies sich als schwierig.
Eine weitere Herausforderung stellte die teilweise fehlende Motivation der SchülerInnen dar. Die SchülerInnen könnten im ersten Schritt nicht für die Teilnahme bzw. Umsetzung eines Projekts begeistert werden. Ein erneutes klärendes Gespräch durch eine Projektmitarbeiterin konnte die SchülerInnen dann allerdings doch für ein Medienprojekt motivieren.
Zusammenfassung & Fazit
Im Rahmen des Projekts "Measure up!" erhielten Kinder und Jugendliche einen Einblick in technische und naturwissenschaftliche Forschungsfelder sowie Berufsbilder und konnten die Arbeit in der Forschung auch praktisch miterleben.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Kompetenzzentrum - Das virtuelle Fahrzeug, Forschungsgesellschaft mbH
Projekt- und KooperationspartnerInnen
- Alicona Imaging GmbH
- M&R Automation GmbH
- Siemens AG Österreich
- Technische Universität Graz, Büro für Gleichstellung und Frauenförderung
- VS Graz-Hirten Volksschule
- VS Berliner Ring Volksschule
- VS Gabelsberger Volksschule
- BRG Petersgasse AHS Oberstufe
- NMS Andritz Neue Mittelschule
- Wirtschaftskundliches BRG AHS Unterstufe
Kontaktadresse
Kompetenzzentrum - Das virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft mbH
Dr. Patricia Brunner
Tel.: +43 (316) 873-4004
E-Mail: patricia.brunner@v2c2.at