KLA:R
Kurzbeschreibung
Im Projekt "KLA:R" wurden für Kinder und Jugendliche komplexe Zusammenhänge in der Abwasserreinigung von ExpertInnen aus Wissenschaft und Wirtschaft zielgruppengerecht aufbereitet. In schulischen und außerschulischen Aktivitäten wurden moderne Technologien und Anwendungen der Abwasserreinigung sowie der schonende Umgang mit den Ressourcen aufgezeigt. Die Einbeziehung von Betrieben förderte den unternehmerischen Kontext.
Hintergrund & Ausgangslage
Im Projekt bildeten grundlegende Prozesse der Abwasserreinigung, diesbezügliche moderne Technologien sowie die Problematik gelöster Stoffe im Abwasser die Schwerpunktthemen. Dabei wurde auch das Bewusstsein für die Ressource Wasser geschärft, indem Jugendliche auf die Umwelt und die Folgen ihres Handelns aufmerksam gemacht wurden.
Durch die Anwendung innovativer didaktischer Methoden konnten die SchülerInnen Forschung praxisnah und zielgruppengerecht erleben. Identifikationsfiguren - besonders für Mädchen und SchülerInnen mit Migrationshintergrund - waren dabei weibliche Role-Models mit Migrationshintergrund.
Aktivitäten & Ergebnisse
Zu Beginn des Projekts standen chemische und physikalische Experimente in den Schulen. Bei Besuchen von Forschungseinrichtungen und Unternehmen konnten die SchülerInnen ihr Wissen über Methoden zur Abwasserreinigung, innovative Reinigungs- und Analysemethoden sowie Verfahren der Ressourcenrückführung erweitern. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion erörterten Jugendliche mit LehramtsstudentInnen das Thema "Antibiotika und Abwasser".
Parallel zu den Abwasseraktivitäten wurde ein SchülerInnenlabor aufgebaut, in dem SchülerInnen fächer- und schulstufenübergreifend experimentieren konnten. Um PädagogInnen für den Unterricht damit zu rüsten, wurden vier LehrerInnenfortbildungen mit insgesamt 50 TeilnehmerInnen abgehalten. Weiters wurde ihr Bewusstsein für die Situation von SchülerInnen mit Migrationshintergrund im Praxisseminar "Kultur-sensibel im schulischen Miteinander" geschärft.
Highlights & Herausforderungen
Die entwickelten Abwasser-Experimente sind im Schulunterricht sehr gut einsetzbar und wurden auch von den Kindern und Jugendlichen sehr gut angenommen. Die Motivation sowie das Engagement der SchülerInnen im Projekt zeigte sich z.B. auch in der Gestaltung von Postern für die Podiumsdiskussion und die Ausstellungsstände.
Bei der LehrerInnenfortbildung zum SchülerInnenlabor wurden die PädagogInnen selbst zu Lernenden. Es zeigte sich jedoch, dass ein Teil der LehrerInnen jahrelang nicht mehr an der Laborbank tätig gewesen war und unsicher reagierte. Daher wurden diesen TutorInnen zur Seite gestellt und ihnen wurde eine zweite, vertiefende Fortbildung angeboten.
Verwertung & Dissemination
Auf der Website des Projektträgers wurden alle Aktivitäten des Projekts aufgelistet, damit auch weitere Schulen die Möglichkeit haben, sich über das Programm zu informieren und Aktivitäten in Anspruch zu nehmen. Weiters finden sich auf Websites von Schulen bzw. in Schuljahresberichten Beiträge über das Projekt.
Weiterführende Aktivitäten - Nachhaltigkeit
Die im Projekt entwickelten Produkte werden vom Projektträger über das Projektende hinaus für interessierte Schulen zur Verfügung gestellt. Im Zuge eines Tags der offenen Tür einer Kläranlage wurden für SchülerInnen Experimente zum Thema Abwasser aufbereitet. Im Rahmen des Girls Day 2017 wurde das Thema Abwasseranalytik für interessierte Schülerinnen angeboten.
Das Projekt wurde verschiedenen StakeholderInnen aus dem Abwasserbereich (Abwasserverband Zillertal, Abwasserverband Hall-Fritzens, Abwasserverband Pustertal, Abfall Tirol Mitte) vorgestellt, und es wurden mit ihnen gemeinsame Aktivitäten durchgeführt. Im Herbst 2017 fanden weitere LehrerInnenfortbildungen sowie schulische Veranstaltungen zum Thema Abwasseranalytik statt.
Zusammenfassung & Fazit
Mit "KLA:R - Klärschlamm und Abwasser: Ressourcen nutzen" konnten im Rahmen von 54 Veranstaltungen 307 SchülerInnen aus sieben Tiroler Schulen Forschung und Innovation im Bereich der Abwasserreinigung kennenlernen. Die beteiligten PädagogInnen erwarben nach den Grundsätzen des forschenden Lernens Wissen über Vorgänge in der Abwasserreinigung. Workshops und Exkursionen stellten den Bezug zur Praxis her.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Verein klasse!forschung
Projekt- und KooperationspartnerInnen
- BioTreat GmbH
- ionOXess GmbH
- CAST Gründungszentrum GmbH
- Abwasserverband Zirl und Umgebung
- AGES, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
- MCI, Management Center Innsbruck GmbH
- Pädagogische Hochschule Tirol
- VS Angergasse Innsbruck
- VS Zirl
- Praxis NMS der PH Tirol, Innsbruck
- NMS Telfs Weissenbach
- Ferrarischule Innsbruck
- BRG in der Au Innsbruck
Kontaktadresse
Verein klasse!forschung
Dr. Elisabeth Lukasser-Vogl
Tel.: +43 (676) 823 129 254
E-Mail: elisabeth.lukasser-vogl@klasse-forschung.at