Innovatives Energiemanagement

Zukunftsorientierte Architektur & innovatives Energiemanagement

Kurzbeschreibung

Über das Projekt "Zukunftsorientierte Architektur und alternatives Energiemanagement" sollten SchülerInnen das selbstständige und aktive Ausprobieren, Experimentieren und unmittelbare Erleben von naturwissenschaftlichen Phänomenen in Zusammenhang von Architektur und Energie erfahren. Dabei wurde die Lust und das Interesse der Kinder und Jugendlichen an alternativen Energieformen und umweltschonender Mobilität geweckt.

  • Die Kindergartenkinder beschäftigten sich mit einfachen Energiephänomenen.
  • Die Volksschulkinder beteiligten sich an der Gestaltung und Errichtung eines Energiebrunnens mit Regelung des Wasserdruckes und der Wassermenge zur Darstellung von "Strom" als Energielieferanten.
  • SchülerInnen der Hauptschule beschäftigten sich mit dem Thema "Wasser, ein interessanter Energieträger",
  • die Polytechnische Schule experimentierte mit dem Wind als Energieträger und das Gymnasium mit der Sonne als Baustein zur energieautarken Mobilität im Lungau.
  • Die älteren Kinder und Jugendlichen experimentierten mit alternativen Energieformen in Kooperation mit außerschulischen Bildungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen unter Bedachtnahme eines innovativen Energiemanagements und entwickelten einen umweltschonenden Energieeinsatz für E-Bikes.

Bei der Konzeption und Anfertigung der Radständer mit innovativen Ladevorrichtungen, Routenplänen und Themenlehrpfaden wurden durch schulübergreifende Kooperationen Lernende zu Lehrenden. AHS- und PTS-SchülerInnen gaben neu erworbenes Wissen und naturwissenschaftliche Inhalte an Haupt- und VolksschülerInnen weiter.

Als durchgehendes Prinzip wurden Inhalte und Methoden so ausgewählt, dass verstärkt auch Mädchen und junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Bereiche begeistert und für eine technikorientierte Berufswahl motiviert wurden.

Hintergrund & Ausgangslage

Der "globale Energiehunger" erfordert in Bezug auf die Bereitstellung und Verteilung von leistbarer Energie in naher Zukunft den Beginn eines Umdenkprozesses. Laut internationaler Energieagentur benötigt die Menschheit schon im Jahr 2030 mehr als doppelt so viel Energie wie heute. Fossile Ressourcen können den stetig wachsenden Bedarf nicht decken, da sie nur begrenzt verfügbar sind. Zudem stammen sie zunehmend aus Krisenregionen, was auch für Österreich zum Kostenfaktor wird und die Versorgungssicherheit gefährdet.

Wasser-, Wind-, Biomasse- und Solarenergie garantieren jedoch Versorgungssicherheit bei einem akzeptablen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Besonders die Solarenergie beinhaltet ein unerschöpfliches Potenzial zur Nutzung und Bereitstellung von elektrischer Energie. Diese elektrische Energie kann mit bereits bestehenden Bereitstellungsverfahren (Wasserkraft, Wind und Biomasse) kombiniert werden und so einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten.

Die Gemeinde Mariapfarr präsentiert sich als "sonnenreichster Ort Österreichs", der geplante Windpark Aineck sollte nach den Zielen der das Projekt vorantreibenden Gesellschaft Samson-Wind einen wichtigen Schritt in Richtung Energieautarkie setzen, und die Fotovoltaik rückt als ausgereifte und verwertbare Stromerzeugerin in das Interesse des landesweiten Stromanbieters Salzburg AG sowie des Regionalverbands Lungau, der um die Entwicklung der Region als "Biosphärenpark" der UNESCO bemüht ist.

Weiterhin mangelt es allerdings im Lebensalltag von Jugendlichen am Bewusstsein zum Thema. Daher sollten vor allem Schulen die Vorreiterrolle übernehmen, um Jugendliche für einen sorgsamen Umgang mit den Energieressourcen zu sensibilisieren.

Bedingung für das Gelingen des Anspruchs war die Möglichkeit zur Mitgestaltung. Dazu sollte das Projekt der Pilotregion Lungau unter dem Titel "Zukunftsorientierte Architektur und innovatives Energiemanagement" beitragen, in dem die teilnehmenden SchülerInnen planerisch und forscherisch in ihren schulischen Lebensalltag eingreifen.

Aktivitäten & Ergebnisse

Mittels Messstationen wurden Wind- und Sonnenenergie an verschiedenen Standorten mit regionalem Bezug im Lungau gemessen und in Kooperation mit der Meteorologischen Zentralanstalt Salzburg ausgewertet. Weiters wurde die Wasserkraft erhoben und ihre Bedeutung und Entwicklungsmöglichkeit für die Region ausgelotet. In der ersten Hälfte der Projektzeit wurden grundlegende chemische und physikalische Phänomene mit Kindern und Jugendlichen altersgerecht erforscht und Projektwerkstücke entwickelt und hergestellt.

An den Science Days führten ExpertInnen SchülerInnen aller beteiligten Bildungseinrichtungen bei innovativen Experimentier-Meetings mit kreativen Lehr- und Lernmethoden zusammen und betreuten sie fachlich kompetent. Die Initiativen des NAWINET trugen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung bei und fanden im jeweiligen Schulprofil ihren Niederschlag in technischen Schwerpunktsetzungen.

Mädchen und Buben konnten sich gleichberechtigt handwerklich-technische Fähigkeiten aneignen. Dafür haben die ProjektpartnerInnen ExpertInnen eingeladen, die als spezielle Rollenvorbilder für Mädchen fungierten.

PädagogInnen erweiterten und vertieften ihr Wissen für die geschlechtssensible Umsetzung aller Bildungsaktivitäten durch Fortbildungsangebote der Pädagogischen Hochschule Salzburg. Mittels Betriebsbesuchen bei Firmen wurde versucht, geschlechtsspezifisch stereotype Rollenbilder abzubauen.

Highlights & Herausforderungen

Beim Experimentieren mit den Kleinen zeigten alle große Geduld. Selbst sonst etwas "ruppige" SchülerInnen überraschten durch ihren liebevollen Umgang. Die Freude und Begeisterung spornte natürlich zusätzlich an. Die positiven Reaktionen und Rückmeldungen der Lehrkräfte stärkten das Selbstbewusstsein.

Letztlich wurde dadurch bei jüngeren SchülerInnen auch das Interesse für den Physik- und Chemieunterricht geweckt. Der Großteil der Kristallisationen war viele Wochen lang im Chemiesaal zu verfolgen, was auch Neugierde bei den zweiten und dritten Klassen der Hauptschule hervorrief.

Sichtbare Ergebnisse der Projektarbeit sind ebenso die Solartankstelle am Gerätehaus an der Südseite des Gymnasiums in Tamsweg sowie die Funkübertragungsanlage mit Monitor in der Aula der Schule. Begleiterscheinung dieser Arbeit war auch die Bewusstmachung der Notwendigkeit, Energie zu sparen und in Zukunft saubere Energie im Verkehr einzusetzen.

Dieses Projekt war ein Anstoß für Jugendliche, um den Umweltschutz aktiv zu unterstützen. Gleichzeitig wurde den beteiligten SchülerInnen auch Einblick in das Berufsfeld einer/eines Solartechnikerin/Solartechnikers gewährt und durch den Besuch des CD-Labors wurden ihnen auch passende Studienrichtungen vorgestellt. Alle im Zusammenhang mit alternativer Energiegewinnung stehenden Berufsfelder bieten in Zukunft attraktive Karrieremöglichkeiten.

Die vielen experimentellen Phasen des Projekts wurden in Form von Gruppenarbeit durchgeführt. Eine besondere Herausforderung für die ProjektteilnehmerInnen war die Herstellung einer Funkübertragung der wichtigen Leistungsdaten der Anlage auf den Monitor im Schulhaus. Mädchen und Buben waren an der Umsetzung des Projekts gleichermaßen beteiligt und auch bei den Experimenten und dem Bau der Anlage praktisch aktiv. Die wissenschaftliche Maturaarbeit wurde außerdem von der Chemielehrerin der Schule begleitet.

Verwertung & Dissemination

Das Projekt erreichte durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit in der Region einen hohen Bekanntheitsgrad, zum Beispiel durch Folder, die an alle Haushalte geschickt wurden, oder eine fünfminütige Sendung im Salzburg Heute. In diesem Zusammenhang erhielten die ProjektpartnerInnen eine Anfrage für die Entwicklung eines Konzeptes für den "E-Täler Bus". Alle PartnerInnenschulen haben das Motto und die Inhalte des Projekts in das Schulleitbild und Schulprofil aufgenommen.

Zusammenfassung & Fazit

Das Projekt "Zukunftsorientierte Architektur und alternatives Energiemanagement" ermöglichte es SchülerInnen, selbstständig mit naturwissenschaftlichen Phänomenen in Zusammenhang von Architektur und Energie zu experimentieren.

Während sich Kindergartenkinder beispielsweise mit einfachen Energiephänomenen beschäftigten, wirkten Volksschulkinder an der Gestaltung eines Trinkbrunnens mit. Ältere Kinder konnten mit alternativen Energieformen experimentieren, z.B. mit dem Einsatz von E-Bikes.

Dadurch wurde das Interesse von Kindern und Jugendlichen verschiedener Schulen an alternativen Energieformen und umweltschonender Mobilität geweckt. Ein besonderer Fokus lag auf der Begeisterung von Mädchen für Naturwissenschaft und Technik.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Partnerschaft Polytechnikum und Wirtschaft

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • Schlosserei Arnold Sampl
  • Ing. Robert Feuchter, Elektrosolartechnik
  • Autohaus Karl Graggaber Mauterndorf
  • Willi Hönegger, Quell- und Brunnenbau
  • Willi Kerschhaggl, Installateurbetrieb
  • Elektro Moser
  • Fassbinder Sampl
  • Tischlerei Moser-Grabner
  • Moser Spielgeräte
  • Universität Salzburg - Christian Doppler Labor "Applications of Sulfosalts in Energy Conversion"
  • Kompetenzzentrum für Bildung und Forschung Lungau
  • Gemeindekindergarten Mariapfarr
  • Volksschule Tamsweg
  • Hauptschule Mariapfarr
  • Polytechnische Schule Tamsweg
  • Bundesgymnasium Tamsweg
  • Biosphärenpark Lungau
  • Ferienregion Lungau
  • Regionalverband Lungau
  • Electro Drive Salzburg AG
  • Pädagogische Hochschule Salzburg
  • Mechatronik-Cluster Lungau
  • Kammer für Arbeiter und Angestellte Salzburg
  • Industriellenvereinigung Salzburg
  • Umweltfreundliche Mobilität