Innoholz

BaumSchule: Innovationen auf dem Holzweg

Kurzbeschreibung

Das Projekt "Innoholz" beleuchtete den Roh- und Werkstoff Holz vom Samen bis zum Endprodukt, vom Wuchsort Wald bis zum Verarbeitungsbetrieb. Neben den klassischen Nutzungsformen als Werkstoff und Energieträger (Brennholz) wurde dabei vor allem auf innovative Verwendungsmöglichkeiten von Holz (Biomasse und Anbau raschwüchsiger Baumarten, moderner Holzbau, Lasertechnologie) fokussiert.

Hintergrund & Ausgangslage

Holz wird seit Urzeiten als Rohstoff, Brennstoff und Werkstoff verwendet. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften bieten sich die vielfältigsten Verwendungsmöglichkeiten. Im Projekt "BaumSchule - Innovationen auf dem Holzweg" (kurz: "Innoholz") wurde der Weg des Holzes vom Samen oder Steckling in der Baumschule über die verschiedenen Altersstadien und die Holzernte bis zum Sägewerk und zu holzverarbeitenden Betrieben verfolgt.

Hauptziel des Projekts war, den beteiligten SchülerInnen Gelegenheit zu geben, einen Herstellungs­prozess zu verstehen und durch eigene Versuche zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Bei der Herstellung eines selbst geplanten, innovativen Holzprodukts durften sie im Teamwork ihre Kreativität und ihren ErfinderInnengeist unter Beweis stellen.

Es ist wichtig, die lokale Verbundenheit mit dem Wald auch mit dem Thema Holz zu verknüpfen. Bewusstseinsbildung und Stärkung der regionalen Identifikation kommt auch in ökonomischer Hinsicht der regionalen Wertschöpfungskette und somit den mit Holz- und Forstwirtschaft verbundenen lokalen Unternehmen zugute. Baumschulen dienen der Erziehung von möglichst normkonformen Bäumen, Schulen wären mit diesem erzieherischen Konzept buchstäblich auf dem Holzweg.

Daher wendete das Projekt innovative pädagogische Methoden an, die die SchülerInnen von heute befähigten, zu erfolgreichen ForscherInnen und TechnikerInnen von morgen zu werden. Innovative Ideen zum Thema Holz fanden ihren Einsatz in allen Sparten der Holzforschung, angefangen von der Forstgenetik über die Holztechnologie bis hin zu mit modernsten Verarbeitungsmethoden hergestellten Holzprodukten.

Aktivitäten & Ergebnisse

Die SchülerInnen nahmen in einem Zeitrahmen von drei Schulhalbjahren an Betriebsbesuchen sowie einer Waldführung teil. Im Zuge dieser Führungen erhielten die SchülerInnen Einblick in die Rollen der jeweiligen AkteurInnen (ForscherInnen, BewirtschafterInnen, VerarbeiterInnen). Einige SchülerInnen planten und bauten Holzprodukte.

Alle Klassen nutzten die Möglichkeit, in die verschiedenen Berufe hineinzuschnuppern und die entsprechenden Techniken, soweit möglich, selbst auszuprobieren. In der ProjektpartnerInnenschaft entstand ein Netzwerk zum Thema Wald und Holz aus Wirtschafts-, Forschungs- und SchulpartnerInnen in der Region Wienerwald.

Highlights & Herausforderungen

Die Baumfällung (durch einen ÖBf-Forstfacharbeiter) während einer Waldführung war für alle Kinder ein beeindruckendes Erlebnis. Die Zusammenarbeit LFS Norbertinum - VS Tullnerbach funktionierte ausgezeichnet, was nicht zuletzt den engagierten Lehrpersonen zu verdanken ist. Die großen und kleinen SchülerInnen hatten sichtlich Spaß an ihrem gemeinsamen Holzkisten-Projekt und werden voraussichtlich auch in Zukunft Synergien nutzen.

Das gemeinsame Abschlussfest bildete den Höhepunkt des Projekts. Die selbstgemachten Holzprodukte wurden präsentiert und alle hatten die Gelegenheit, bei einer spannenden Rallye ihr Wissen über den Wald unter Beweis zu stellen. Als Andenken erhielten die SchülerInnen einen Button mit dem Projektlogo.

Herausfordernd war das Hochwasser im Frühjahr 2013. Dies hatte den Versuchsgarten des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) in Mitleidenschaft gezogen, so dass die SchülerInnengruppe aus dem Gymnasium Tullnerbach nicht am Pflanzexperiment teilnehmen konnte. Im Jahr 2014 wurde die Einführung in die Forstgenetik sowie die Baumschulführung für diese SchülerInnen nachgeholt.

Zwei Arbeitspakete konnten aufgrund einer Insolvenz bzw. einer betrieblichen Störung nicht wie ursprünglich angedacht durchgeführt werden.

Verwertung & Dissemination

Im firmeninternen Intranet der Bundesforste wurde "Innoholz" bei Projektstart vorgestellt. Auch über den gelungenen Projektabschluss wurden österreichweit ca. 1.150 MitarbeiterInnen informiert. In einer Ausgabe des ÖBf-Fachjournals zum Thema "Innovationen aus Schutzgebieten" wurde "Innoholz" als Modellprojekt präsentiert.

Der Tätigkeitsbericht 2013 des Biosphärenparks Wienerwald, der an ca. 600 InteressentInnen ausgeschickt wurde, enthielt eine Kurzbeschreibung des Projekts. Im Newsletter des Biosphärenparks, den ca. 4.200 Personen abonnieren, wurde ebenfalls über den Projektstart, die forstgenetischen Pflanzversuche und das Abschlussfest berichtet. Weiters wurde das Projekt bei Messen und Veranstaltungen kommuniziert.

Zusammenfassung & Fazit

Das von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) geleitete Projekt "BaumSchule: Innovationen auf dem Holzweg", kurz "Innoholz", entstand aus dem Wunsch, das Potenzial eines Rohstoffs aufzuzeigen, der in Österreich in rauen Mengen wächst und von vielen nicht als Wirtschaftsfaktor wahrgenommen wird: Holz! Die Verwendung von Holz anstelle anderer Materialien bedeutet aktiven Klimaschutz, da Holz große Mengen CO2 bindet. Innovative Ideen kommen aus kreativen Köpfen, die über den eigenen Tellerrand hinaus denken.

Deshalb wurden zwölf Klassen aus sieben Schulen eingeladen, ihren Horizont "auf dem Holzweg" zu erweitern und den uralten Werkstoff Holz neu zu entdecken. Die Nachwuchs-HolzforscherInnen wurden vom Entstehungsort - dem Wald - über die Verarbeitung - im Sägewerk - bis zur Herstellung eines selbst angefertigten Endprodukts begleitet. Dadurch konnte man den SchülerInnen vermitteln, dass ihre Heimatregion, der Biosphärenpark Wienerwald, eine nachwachsende Ressource besitzt, die sinnvoll genutzt werden kann und deren Erforschung Spaß macht.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Österreichische Bundesforste AG, Forstbetrieb Wienerwald

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • Sägewerk Heiligenkreuz (Forstverwaltung Heiligenkreuz)
  • Gruber Holz GesmbH
  • Wien Energie GmbH, Kraftwerk Wien Simmering
  • Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
  • Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Institut für Waldgenetik
  • INNOC - Österreichische Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften
  • Volksschule Purkersdorf
  • Volksschule Tullnerbach
  • Volksschule St. Andrä-Wördern
  • Gymnasium Purkersdorf
  • Gymnasium Tullnerbach
  • Hauptschule St. Andrä-Wördern
  • Landwirtschaftliche Fachschule Tullnerbach

Kontaktadresse

Österreichische Bundesforste AG, Forstbetrieb Wienerwald
Dipl.-Biol. Martina Keilbach
Tel.: +43 (2231) 63341-7174
E-Mail: martina.keilbach@bundesforste.at