Informatik verstehen2

Experimentelles Erarbeiten informationstechnologischer Grundlagen

Kurzbeschreibung

Das Projekt "Informatik verstehen2" stellte Kindern und Jugendlichen die Informatik vor. Ausgehend von Unterrichtseinheiten, die Informatik-Inhalte altersgerecht und spielerisch vermitteln, wurde gezeigt, was man mit Informatik alles machen kann.

Den Kindern wurde damit schon früh ein Zugang zu naturwissenschaftlichen und technischen Themen ermöglicht und technische Berufsbilder wurden aufgezeigt. Um den praktischen Bezug der Informatik zur regionalen Wirtschaft zu verdeutlichen, besuchten die teilnehmenden Klassen eine Firma aus der IT-Branche im Raum Klagenfurt.

Hintergrund & Ausgangslage

Konzeptuell stellte dieses Projekt eine Weiterführung des Vorgängerprojekts "Informatik verstehen" dar. Es baute daher auf den Erfahrungen des Vorgängerprojekts auf, in dem mit Kindern unterschiedlicher Altersstufen SchülerInnen-animierte Präsentationen von Informatik-Inhalten sowie Firmenbesuche und Universitätsbesuche durchgeführt wurden. Die bisherigen Erfahrungen bestätigten das in "Informatik verstehen" verfolgte Konzept.

Insbesondere bei Volksschulkindern besteht noch große Offenheit gegenüber der Thematik. Ältere SchülerInnen sind in manchen Fällen technischen Fragestellungen gegenüber sehr offen, in anderen eher skeptisch bis ablehnend.

Aktivitäten & Ergebnisse

Um den praktischen Bezug der Informatik zur regionalen Wirtschaft zu zeigen, besuchten die teilnehmenden Klassen eine Firma aus der IT-Branche im Raum Klagenfurt. Nicht nur Jugendlichen, die kurz vor der Matura standen, sondern auch bereits den Volksschulkindern wurde die Möglichkeit geboten, einen Einblick in die Tätigkeiten der Alpen-Adria Universität Klagenfurt zu bekommen.

Mit den drei Bereichen "Informatik erLeben" (Intervention in den Schulunterricht), "Informatik erkennen" (Firmenbesuche) und "Informatik beforschen" (Universitätsbesuch) wurde den Kindern und Jugendlichen ein breiter Einblick in die Welt der Informatik aus verschiedenen Blickwinkeln geboten. Zudem wurden den LehrerInnen Anregungen für die Einbeziehung informatischer Inhalte in den Unterricht gegeben, um den Jugendlichen und Kindern mehr zu bieten als nur eine Schulung mit Anwenderprogrammen.

Im Rahmen dieses Projekts wurde eine Vortragsserie entwickelt, um Jugendlichen und Lehrkräften Themen der Fachinformatik auf (pre-)universitärem Niveau mit Didaktik-Komponenten näherzubringen. Die SchülerInnen wurden nach der letzten Unterrichtseinheit per Fragebogen zum Projekt befragt. 67% der Volksschulkinder gaben an, nach "Informatik erLeben" Informatik besser zu verstehen.

57% meinten, dass durch die Informatik-Stunden das Interesse an Informatik vergrößert wurde. 22% gaben an, sich schon vorher für Informatik interessiert zu haben. Dabei fällt auf, dass durch die Unterrichtseinheiten vor allem Mädchen interessiert werden konnten, da 66% der Mädchen angaben, dass das Interesse gestiegen sei.

Bei den SchülerInnen der Sekundarstufe 1, im Altersbereich von 11-13 Jahren, gaben 45% an, dass das Interesse durch die Unterrichtseinheit gesteigert werden konnte. Hierbei zeigt sich jedoch, dass im Vergleich zu den Volksschulkindern in der Sekundarstufe 1 die Mädchen weniger begeistert werden konnten als die Burschen.

Betrachtet man die Antworten der SchülerInnen der Sekundarstufe 2 im Alter von 14-15 Jahren, so zeigt sich eine stark abnehmende Begeisterungsfähigkeit. Nur mehr 13% der Jugendlichen gaben an, dass das Interesse an Informatik durch "Informatik erLeben" gestiegen sei.

Highlights & Herausforderungen

Es kann festgestellt werden, dass durch die Projektteilnahme besonders bei Kindern im vorpubertären Alter das Interesse für Informatik geweckt werden konnte. Neben der SchülerInnen-Befragung wurden bei Feedback-Veranstaltungen auch von den LehrerInnen und Eltern Rückmeldungen zum Projekt eingeholt. Laufende Rücksprachen der ProjektmitarbeiterInnen mit den LehrerInnen erfolgten vor und nach den Unterrichtsstunden.

Die Feedback-Veranstaltung gab die Möglichkeit zu einem Schul- und Schulstufenübergreifenden Austausch zum Projekt. Die Rückmeldungen der LehrerInnen waren durchwegs positiv. Besonders hervorgehoben wurde der Praxisbezug, die anschauliche Gestaltung des Unterrichts und dass sich besonders Mädchen begeistert gezeigt haben. Die anwesenden Eltern waren zum Teil auch während der Unterrichtseinheiten in der Klasse mit dabei. Auch von ihrer Seite gab es positives Feedback.

Verwertung & Dissemination

Im Zuge des Projekts wurde eine eigene Website für das Projekt erstellt, die eine inhaltliche Kurzbeschreibung und der im Projekt getätigten Aktivitäten umfasst. Das Spektrum der Aktivitäten reicht über Projektvorstellungen auf Elternabenden über die Teilnahme der Eltern an den an der Schule angebotenen Einheiten bis zu Berichten über das Projekt im Rahmen des Web-Auftritts der jeweiligen Schule. In einem Fall wurde in den "Schulnews", einer achtseitigen Schulzeitung, über das Projekt berichtet.

Zur Unterstützung dieser Aktivitäten wurde von den MitarbeiterInnen des Instituts für Informatiksysteme ein Faltblatt ausgearbeitet, das an Eltern verteilt wurde. Unabhängig davon wurde bei der "Langen Nacht der Forschung" ein Stand "Informatik verstehen" eingerichtet. Dieser wurde (abhängig von der Tageszeit) von Kindern, die in der Schule mit dem Projekt in Kontakt kamen, mit deren Eltern, aber auch von unbeteiligten Eltern mit Kindern und von allgemein interessierten Erwachsenen besucht.

Weiters wurden auch Vorträge abgehalten, zu denen sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen, unabhängig von deren Teilnahme am Projekt "Informatik verstehen2", eingeladen wurden. An beiden Veranstaltungen nahmen Informatiklehrkräfte, einige mit ihrer jeweiligen Klasse, teil. Neben dieser lokalen Öffentlichkeitsarbeit fanden Projektvorstellungen im Rahmen von LehrerInnen-Fortbildungsveranstaltungen und Vorstellungen auf internationalen Kongressen statt.

Weiterführende Aktivitäten - Nachhaltigkeit

Mit der Weiterführung des Projekts sollte es auch längerfristig möglich sein, nicht nur SchülerInnen, sondern vor allem auch LehrerInnen inhaltlich zu begleiten. Im Sinne der Nachhaltigkeit leisten LehrerInnen somit eine Multiplikatorfunktion indem sie die im Projekt vermittelten Ideen im eigenen Unterricht weiterführen, sowie an KollegInnen vermitteln. Weiters soll den Kindern in mehreren Schulstufen die Möglichkeit geboten werden, an "Informatik erleben" Stunden und am Projekt teilzunehmen. Diese Stunden folgen einem alterskonformen Aufbau.

Aufgrund der kurzen Projektlaufzeit von 18 Monaten kann über die nachhaltige Wirkung bei einzelnen SchülerInnen kaum eine Aussage getroffen werden. Von einzelnen Gesprächen mit SchülerInnen ist allerdings bekannt, dass sich manche Kinder aufgrund der Einheiten für eine weiterführende Schule mit Informatikschwerpunkt entschieden haben.

Auf Schulentwicklungsebene kann festgestellt werden, dass während der von Universitätsangehörigen durchgeführten Unterrichtseinheiten immer wieder auch LehrerInnen anderer Klassen hospitierten, um die Konzepte näher kennenzulernen und in Zukunft auch selbst unterrichten zu können. Ebenso berichteten vor allem LehrerInnen der Sekundarstufe, dass sie Unterrichtseinheiten bereits in anderen Klassen selbst wiederholt haben.

Zusammenfassung & Fazit

Abgesehen von dem im Wesentlichen plangemäßen Projektverlauf kann zusammenfassend festgestellt werden, dass etwa die Hälfte der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen mehr Interesse für Informatik entwickelt haben. Dies drückte sich nicht nur in Befragungsergebnissen sondern auch in den beiden Evaluationssitzungen aus.

Das Ziel, bei den SchülerInnen Interesse für technische und naturwissenschaftliche Themen zu wecken, wurde zweifellos erreicht. Mehr als die Hälfte der VolksschülerInnen und knapp die Hälfte der 11- bis 13-Jährigen gab an, dass durch das Projekt das Interesse an Informatik gestiegen sei.

Lediglich die OberstufenschülerInnen konnten nur in geringerem Ausmaß begeistert werden, was wohl auch mit dem Alter zusammenhängt. Dieses Ergebnis bestätigte auch die Schwerpunktlegung des Projekts auf den volksschulischen Bereich.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Alpen Adria Universität Klagenfurt, Fakultät für Technische Wissenschaften, Institut für Informatiksysteme

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • Lakeside Science & Technology Park GmbH
  • Infineon Technologies Austria AG
  • SEZ AG
  • Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Fakultät für Technische Wissenschaften
  • VS Glanhofen
  • VS Poggersdorf
  • VS St. Kanzian am Klopeiner See
  • VS 7 Welzenegg
  • VS 10 Klagenfurt, Dr.-Theodor-Körner-Schule
  • VS 24 Klagenfurt
  • NMS 10 Klagenfurt, St. Peter
  • IT und Sport HS 2 Feldkirchen
  • Alpen-Adria-Gymnasium Völkermarkt
  • Europagymnasium Klagenfurt
  • Bundesgymnasium Tanzenberg
  • Bundesrealgymnasium Viktring
  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Villach St. Martin
  • Hauptschule Winklern
  • Regionales Netzwerk für Naturwissenschaften und Mathematik an der PH Kärnten