FreiRaumKlima Talente

Klimaänderungen erlebbar und messbar machen

Kurzbeschreibung

Dieses Projekt befasste sich mit der Zukunft der Stadt und Region Mureck unter den Vorzeichen des Klimawandels. Die Themen waren Freiraum, Mobilität und Energieeffizienz im Kontext von Klima und Klimaveränderungen.

Zentral dabei waren Fragen der Erhöhung der Lebensqualität des Murecks bis 2050 und die Gestaltung von Freiräumen bei sich ändernden Rahmenbedingungen.

Im Zuge von drei Aktionstagen und im Unterricht führten Kindergartenkinder und SchülerInnen Messungen, Kartierungen, Recherchen und Interviews durch. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Hintergrund & Ausgangslage

Im Mittelpunkt dieses Projekts stand die Zukunft der Stadt und Region Mureck unter den Vorzeichen des Klimawandels. Dabei handelt es sich um ein Querschnittsthema, das das Alltagsleben von Kindern und Jugendlichen betrifft. Das Klima sollte im Projekt messbar und erfahrbar werden.

Die forschungsleitenden Fragen lauteten:

  • Wie werden wir in Mureck 2050 mit hoher Lebensqualität leben, arbeiten und unterwegs sein?
  • Was wird sich ändern und wie können wir unser Verhalten und die Gestaltung von Freiräumen anpassen?
  • Wie werden die Freiräume in der Stadt und im Stadtumland gestaltet sein müssen, um hohe Aufenthaltsqualität in einem sich verändernden Klima zu garantieren?

Das didaktische Konzept bezog sich auf den Ansatz des forschenden Lernens und Lehrens nach Humboldt. In Mureck haben sich sechs Bildungseinrichtungen aus allen vier Bildungsstufen für die Durchführung des Projekts zusammengefunden. Voraussetzung für aktives Handeln im Klimaschutz ist, dass die Kinder und Jugendlichen persönliche Erfahrungen mit Klima reflektieren.

Aktivitäten & Ergebnisse

Da Mureck als Schulstandort regional gut verankert ist, gibt es im Laufe eines Schuljahres auch ein hohes Verkehrsaufkommen bzw. Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Zug) durch die an- und abreisenden SchülerInnen aus der Umgebung. Aus diesem Grund waren die persönlichen Erfahrungswerte der an diesem Projekt beteiligten SchülerInnen aller Altersstufen sehr ausgeprägt und das Interesse an der Thematik sehr hoch.

Konkret wurden zu den folgenden Themenbereichen planerische Fragestellungen entwickelt und mit kind- und jugendgerechten Methoden bearbeitet:

  • Freiräume (Kindergarten, Schule),
  • Verkehr und Mobilität (ausgewählte Ortsstraßen bzw. Kreuzungsbereiche in Mureck) und
  • Infrastruktur (Busbahnhof)

Die PädagogInnen berichteten nahezu durchgehend von einer guten Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Teamleitung und dem Projektteam während der Vorbereitungsphase. Ebenso waren die von dem Team zur Verfügung gestellten lehrbegleitenden Material- und Experiment-Recherchen äußerst hilfreich, da den PädagogInnen so Vorbereitungsarbeit abgenommen werden konnte.

Die Abschlussveranstaltung bildete das Forschungsfest am 15. Mai 2013, das mit allen beteiligten SchülerInnen, PädagogInnen, GemeindevertreterInnen und auch einigen Eltern im Kultursaal Mureck abgehalten wurde.

Highlights & Herausforderungen

Die Reflexionsrunde ergab, dass einige Kinder selbstständig Solar-Bausätze gekauft haben und dass immer wieder von SchülerInnen Themen wie die Verkehrssicherheit thematisiert wurden. Es wurden kontext-spezifische Messungen und Erhebungen und selbstständig Befragungen durchgeführt und die Auswirkungen des eigenen Handelns thematisiert.

Aus der Reflexion mit den PädagogInnen vor Ort wurde nochmals deutlich, dass im "normalen" Schulalltag das Thema Gender nicht behandelt wird und nur bedingt auf geschlechtsspezifische Unterschiede eingegangen werden kann. Das Projektteam bemühte sich dennoch, gerade Mädchen zum Mitdiskutieren zu motivieren. Ebenso wurde bei der Diskussion von planerischen Lösungsvorschlägen (Busbahnhof, Schulgarten) darauf geachtet, diese hinsichtlich unterschiedlicher NutzerInnengruppen zu bewerten.

Verwertung & Dissemination

Über das Projekt wurde in der lokalen und regionalen Presse berichtet. Zudem wurde das Projekt im Rahmen des 14. Österreichischen Klimatages als Plakat vorgestellt.

Auf Grund des Projekts wurde das Institut für Landschaftsplanung der BOKU Wien von den OrganisatorInnen des Wiener Forschungsfestes im September 2013 kontaktiert und zur Gestaltung eines eigenen Standes/eigener Aktivitäten eingeladen und gemeinsam mit Green City Lab (Österreichisches Institut für nachhaltige Lebensräume) beauftragt.

Themen, die im Projekt bearbeitet wurden, flossen in die Standkonzeption ein. In weiterer Folge fand ein Austauschtreffen mit dem ScienceCenter-Netzwerk über die Erfahrungen mit dem Konzept des Projekts statt.

Zusammenfassung & Fazit

Wie können wir in Mureck und Umgebung 2050 mit hoher Lebensqualität leben, arbeiten und unterwegs sein? Wie können wir unser Verhalten und die Gestaltung von Freiräumen an sich ändernde Rahmenbedingungen anpassen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich ca. 200 Kinder und Jugendliche in Mureck im Laufe eines Schuljahres nach dem Konzept des forschenden Lernens und Lehrens.

Im Projekt FreiRaumKlima Talente Mureck forschten Kinder und Jugendliche aus einem Übungskindergarten, einer Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, einer Volksschule, einer Hauptschule, einer Polytechnischen Schule und einer Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe zum Klimawandel und seinen Auswirkungen und erarbeiteten Handlungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene.

Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsfestes präsentiert und in einer interaktiven Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Green City LAB - Österreichisches Institut für nachhaltige Lebensräume

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • Research & Data Competence OG
  • verkehrplus - Prognose, Planung und Strategieberatung GmbH
  • Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur
  • Übungskindergarten Mureck
  • BAKIP Mureck
  • HLW Mureck
  • Volksschule Mureck
  • Hauptschule Mureck
  • Polytechnische Schule Mureck

Kontaktadresse

Green City LAB - Österreichisches Institut für nachhaltige Lebensräume
DI Martina Jauschneg
Tel.: +43 (650) 811-48-94
E-Mail: martina.jauschneg@greencitylab.at