FahrRad!

Kinder und Jugendliche forschen, entwicklen und verbessern Fahrräder

Kurzbeschreibung

Im Projekt "FahrRad!" wurde durch Zusammenarbeit eines interdisziplinären Projektkonsortiums eine innovative Bildungsinitiative konzipiert, evaluiert und nachhaltig im alltäglichen Bildungsprogramm von sechs Wiener Bildungseinrichtungen mit zum Teil sehr hohem Migrationsanteil integriert.

Kinder und Jugendliche nahmen aktiv am Innovations- und Forschungsprozess im Bereich der Radmobilität teil. Durch interaktive und altersgerechte Vermittlung, spielerisches Erforschen und Ausprobieren sowie durch gezieltes Informieren und Vorleben von Berufsbildern (Role-Models) wurde das Interesse von SchülerInnen gegenüber FTI (Forschung, Technologie und Innovation) als Smart Citizens von morgen geweckt und der Berufswunsch in diesen Bereichen gefördert.

Hintergrund & Ausgangslage

Der Radverkehr "boomt" besonders in Großstädten. So ist in Wien seine zunehmende Bedeutung im Straßenbild deutlich wahrnehmbar.

Neben den Vorteilen, dass das Fahrrad schnell, bequem, gesund und preiswert ist, begünstigen ein kontinuierlicher Wertewandel (z.B. Statussymbol Auto wird unbedeutender, Bedürfnis nach flexibler und multimodaler Mobilität steigt) sowie technologische, organisatorische und soziale Innovationssprünge (z.B. ausdifferenzierte Fahrradmodelle, leistungssteigernde Fahrradantriebe und -komponenten, nutzergerechte Informations- und Kommunikationstechnologien) die starke Zunahme des Radverkehrs.

Hier setzte das Projekt "FahrRad!" an: Am Beispiel der Radmobilität mit Fokus auf vielfältige und neuartige Technologien wurde eine innovative und abwechslungsreiche Bildungsinitiative konzipiert, evaluiert und nachhaltig im alltäglichen Unterricht von sechs Wiener Bildungseinrichtungen mit zum Teil hohem SchülerInnenanteil mit Migrationshintergrund integriert.

Dieses Bildungskonzept wurde in Zusammenarbeit mit PädagogInnen, WissenschafterInnen, Leitunternehmen und verantwortlichen Stakeholdern im Bereich der Radmobilität sowie den Eltern erarbeitet. SchülerInnen hatten die Möglichkeit, in die Welt der Forschung, Technologie und Innovation einzutauchen, selbst gewählte Forschungsfragen durch praxisnahes Experimentieren (z.B. Fahrräder designen, entwickeln, "aufpimpen", umbauen etc.) zu beantworten und innovative Leitbetriebe sowie spannende Bike-Events zu besuchen.

Aktivitäten & Ergebnisse

Ein zentrales Ziel war es, das Interesse und die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für Forschung, Technologie und Innovation anhand der Thematik Radmobilität zu wecken. Zukünftig sollen Kinder und Jugendliche vermehrt MINT-Fächer belegen, um mittel- und langfristig an der Smart City Vision Wiens als Standort für Spitzenforschung und Innovation mitzuwirken.

Die zum Einsatz gekommenen innovativen Lehrinhalte, Technologien (z.B. 3D-Modellierung von Designideen, Fahrrad-Apps) und didaktischen Methoden (z.B. Co-Creation Workshops, partizipative Aktionsforschung und kooperatives offenes Lernen) ermöglichten es, diese Ziele zu verwirklichen.

Kinder und Jugendliche erprobten und entwickelten neue Fahrradtechnologien, schlüpften in die Rolle von ForscherInnen und hinterfragten und gestalteten so ihre eigene Mobilität. Zusätzlich lernten Kinder und Jugendliche - speziell mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten - durch gezieltes Informieren über Tätigkeiten und das Vorleben von Berufsbildern (Role-Models) im technisch-angewandten Forschungsbereich neue berufliche Perspektiven kennen.

Durch die Weitergabe von positiv gemachten Erfahrungen und Erlerntem an Gleichaltrige stärkten Kinder und Jugendliche ihre Sozial- und Handlungskompetenz. Das Projekt "FahrRad!" leistete außerdem einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung internationaler und nationaler Programme für Verkehr, Umwelt, Gesundheit, Technik und Chancengleichheit.

Die Stadt Wien hat diesbezüglich auch in ihren Planungsstrategien (z.B. STEP 2025 - Fachkonzept Mobilität, Masterplan Radfahren, Klimaschutzprogramm der Stadt Wien) Ziele definiert, die nur in Zusammenarbeit mit den "Smart Citizens" von morgen, also den Kindern und Jugendlichen, erreicht werden können. Diese Themen wurden aufgegriffen und Anknüpfungspunkte zu wissenschaftlichen Projekten (z.B. MigRad, felxiTrike, BIKENAVI, IntegRADsion) geschaffen.

Highlights & Herausforderungen

Die Aktionstage in der Seestadt fanden sowohl bei den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen als auch beim Lehrpersonal großen Anklang. Die Kindergartenkinder und SchülerInnen zeigten Interesse für die behandelten Themen und beteiligten sich aktiv an dem Programm. Auch die Zusammenarbeit mit dem PädagogInnenteam in der Vorbereitung des Bildungsprogramms war sehr gut.

Eine besondere Herausforderung stellte die Anpassung des vielseitigen Programms an die unterschiedlichen Altersstufen, Bildungshintergründe und Fähigkeiten der Kinder, vor allem in Bezug auf das Radfahren, dar. Die Vielfalt des bei den ersten Aktionstagen angebotenen Programms war zugleich mit einigem organisatorischen Aufwand verbunden und erforderte zudem relativ hohe personelle Kapazitäten des Projektteams.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Green City LAB, Österreichisches Institut für nachhaltige Lebensräume

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • UIC United In Cycling OG
  • WOOM GmbH
  • Mag.Art. MA RCA Valentin Vodev
  • Mag.a Sonja Gruber
  • Green City LAB - Österreichisches Institut für nachhaltige Lebensräume
  • Kinderfreunde Kindergarten Seestadt
  • Bildungscampus Seestadt Kindergarten
  • Bildungscampus Seestadt Volksschule
  • VS Greiseneckergasse
  • AHS Heustadelgasse
  • Integrative Lernwerkstatt Brigittenau

Kontaktadresse

Green City Lab - Österreichisches Institut für nachhaltige Lebensräume
Martina Jauschneg
Tel.: +49 (650) 811 48 94
E-Mail: martina.jauschneg@greencitylab.at