Bienenwerkstatt - Meet the bees

Das Projekt beschäftigte sich mit den Auswirkungen der Landwirtschaft auf Hummeln.

Kurzbeschreibung

In fünf Workshops erforschten SchülerInnen gemeinsam mit WissenschafterInnen Hummelvölker auf Rapsfeldern. Sie zogen Proben, welche sie in weiterer Folge im Labor analysierten. Die Hummeln wurden unter dem Mikroskop vermessen. Zum Abschluss diskutierten die SchülerInnen in einer Podiumsdiskussion über die Forschungsergebnisse und den politischen Diskurs rund um das Forschungsthema.

Hintergrund & Ausgangslage

Der Großteil aller Blütenpflanzen weltweit ist auf Insekten als Bestäuber angewiesen. Bienen sind dabei die wichtigste Bestäubergruppe unter den Insekten. Faktoren wie Bodenversiegelung und die Intensivierung der Landwirtschaft führen zu einem hohen Verlust an kleinstrukturierten Lebensräumen und artenreichen Blumenwiesen.

Dadurch kommt es zu einem starken und alarmierenden Rückgang der heimischen Wildbienenfauna. Zusätzlich stellt der Einsatz von Pestiziden, insbesondere der Neonicotinoide, ein weiteres Problem dar, dessen Auswirkungen nicht nur für Bienen, sondern für das gesamte Ökosystem fatal sein können.

Das Projekt "Bienenwerkstatt - Meet the Bees" verdeutlichte, dass für nachhaltigen Naturschutz und für eine langfristige Sicherung der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen nicht nur eine individuenreiche, sondern auch eine artenreiche Bienenfauna notwendig ist.

Aktivitäten & Ergebnisse

Übergeordnetes Ziel des Projekts Bienenwerkstatt war es, einen sichtbaren und sinnvollen Beitrag zur Naturschutzforschung und zum Schutz der Bienen in Österreich zu leisten, und gleichzeitig Kinder für Forschung und Technik im Bereich Naturschutz zu begeistern.

Mit einem interdisziplinären Zugang von Chemie, Biologie, Naturschutzforschung und Pädagogik erforschten SchülerInnen aus Volksschule und erster Sekundarstufe selbst in fünf Workshops die Auswirkungen von konventioneller Landwirtschaft (Pestizideinsatz) auf Wildbienen (ausgesetzte Hummelvölker).

Bei einer Einführung erarbeiteten sie durch forschendes Lernen Basiswissen zu Honigbienen, Artenvielfalt, Ökosystemen und deren Zusammenhänge mit der Landwirtschaft. Bei der Feldforschung auf den Rapsfeldern wurden die zuvor ausgesetzten Hummelvölker markiert, um Abundanz-Daten zu erheben. Zusätzlich wurden Boden-, Wasser- und Pollenproben gezogen, um den Einfluss von Pestiziden auf Boden und Wasser (und infolge auf die Hummeln) zu untersuchen.

Im Labor des Umweltbundesamtes lernten die SchülerInnen die technischen Untersuchungs- und Analysemethoden kennen. Im zweiten Projektjahr untersuchten die SchülerInnen zusammen mit WissenschafterInnen Hummeln. Die Tiere wurden gewogen und unter dem Mikroskop vermessen. Als Abschluss schlüpften die SchülerInnen in die Rollen der ExpertInnen und diskutierten in einer Podiumsdiskussion über die Forschungsergebnisse und deren Reichweite.

Highlights & Herausforderungen

Besonderes Highlights war für das Projektteam die rege Teilnahme der Mädchen, und dass sich die eher unerwartete anfängliche Zurückhaltung mancher Buben beim näheren Kennenlernen der WissenschafterInnen bald legte. Teilweise war ein gutes Vorwissen für die Thematik vorhanden.

Alle LehrerInnen haben sich bemüht, die Bienenforschung gut in den regulären Lehrplan einzuarbeiten und dementsprechend vorzubereiten. Auffällig war, dass die SchülerInnen einerseits großes Umweltbewusstsein, andererseits aber auch "Umweltängste" besitzen.

Projektbeteiligte

Projektleitung

GLOBAL 2000 Umweltforschungsinstitut

Projekt- und KooperationspartnerInnen

  • Imkerei APIS-Z
  • Umweltbundesamt GmbH
  • Mag. Esther Ockermüller
  • Biologiezentrum Linz des OÖ Landesmuseums
  • Offene Volksschule Wolfgang-Schmälzl-Gasse
  • NTS 4 Schäffergasse
  • NMS Aderklaaer Strasse
  • NMS Redtenbachgasse 79
  • Integrative Lernwerkstatt Brigittenau

Kontaktadresse

GLOBAL 2000 Umweltforschungsinstitut (UFI)
Mag. Anna Katharina Gollob, MSc
Tel.: +43 (1) 812 57 30 62
E-Mail: anna.gollob@global2000.at