MIKROSYN - Synergistischer CKW-Abbau mit Mikroorganismen und elementarem Eisen

Ziel des Projektes MIKROSYN war die Entwicklung einer innovativen Sanierungsmethode zur Reinigung von Grundwasser von Chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW).

Kurzbeschreibung

Chlorierte Kohlenwasserstoffe haben in der Vergangenheit häufig zu Kontaminationen des Grundwassers geführt. In Österreich gibt es geschätzt rund 500 CKW-kontaminierte Standorte, europaweit sind es rund 250.000 Standorte. 

Da sich ein großer Anteil der belasteten Standorte in verbautem Gebiet befindet, sind in vielen Fällen nur in-situ Methoden (= Behandlung des kontaminierten Bereiches in natürlicher Lage) zur Sanierung geeignet. 

In diesem Projekt wurde daher an der Entwicklung einer verbesserten Sanierungsmethode für CKW im Grundwasser gearbeitet indem zwei in-situ Methoden kombiniert wurden: 

  • der biotische Abbau durch Bakterien und 
  • abiotischer Abbau durch Eisenpartikel. 

Durch diese Kombination können potenzielle Nachteile der Einzelmethoden vermindert und die Steuerbarkeit der ablaufenden Prozesse im Untergrund verbessert werden. Bei der chemischen Methode handelt es sich um reduktiven Abbau durch elementares Eisen (Fe0). Bei der biologischen Methode handelt es sich um den Einsatz von strikt anaeroben Stämmen des Bakteriums Dehalococcoides. Durch Kombination der beiden Verfahren kann Wasserstoff, der bei der Reaktion von Fe0 mit Wasser gebildet wird von den Bakterien zum weiteren CKW-Abbau genutzt werden.

Im Projekt konnte die fördernde Wirkung von Fe0 auf den mikrobiellen CKW-Abbau nachgewiesen werden. Dadurch kann gegenüber einer Behandlung nur mit Fe0 einerseits die Menge an teurem Fe0 reduziert werden und darüber hinaus besteht die Möglichkeit den bakteriellen Abbau von CKW durch die kontinuierliche Bereitstellung von Wasserstoff besser zu kontrollieren. Außerdem kann der entstehende Wasserstoff, der bei einer alleinigen Behandlung nur mit Eisen verlorengeht ebenfalls für den Abbau von CKW genutzt werden.

Projektbeteiligte

Das Projekt "MIKROSYN" wurde am Austrian Institute of Technology GmbH (AIT) durchgeführt.

Kontaktadresse

Austrian Institute of Technology GmbH (AIT)
Web: https://www.ait.ac.at/