GenderTechnikBilder - Empfehlungen für gender- und diversitysensitive bildliche Darstellung im Bereich Technik und Ingenieurswissenschaften

Ziel des Projekts ist es, die Gender-Dimension in die Diskussionen rund um Mediengestaltung, Technikbilder, Öffentlichkeitsarbeit, Selbst-Repräsentation von Organisationen einzubringen. Dadurch soll Bewusstsein zum Thema „Gender, Technik und Bilder“ geschaffen werden.

Kurzbeschreibung

Ziel des Projekts

Konkret soll das Selbst- und Fremdbild, das Techniker:innen und Nicht-Techniker:innen von Technik haben, erfasst werden. Dies erfolgt durch die Analyse aktueller Technikbilder am Beispiel von Materialien (außer-)universitärer Forschungseinrichtungen sowie österreichischer Unternehmen im technologieorientierten F&E Bereich.

Damit sollen Weiblichkeits- und Männlichkeitsmuster im Zusammenhang mit Technikbildern (Gender Screening) aufgezeigt werden. Die Ergebnisse sollen in einen handlungsorientierten Leitfaden für eine zielgruppengerechte Darstellung von Frauen und Männern im technologieorientierten und forschungsintensiven Bereich einfließen.

Fragestellung

Wie werden Frauen und Männer in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen auf Websites und Informationsmaterialien dargestellt und repräsentiert?

Hintergrund des Projekts

Forschungsergebnisse zeigen, dass Bilder, mit denen technologieorientierte Forschung, Technik und Ingenieurswissenschaften illustriert und dargestellt werden, oftmals Stereotype wiederspiegeln. Die Tatsache, dass derzeit Frauen in allen F&E Unternehmen, in außeruniversitären und universitären technischen und ingenieurwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen immer noch unterrepräsentiert sind, hat auch mit Bildern zu tun – sowohl mit den realen Bildern auf Websites, in Informationsmaterialien, aber auch mit den Bildern in den Köpfen.

Hier setzt das Projekt GenderTechnikBilder an, beleuchtet Darstellungen und Repräsentation von Frauen und Männern in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen und fokussiert zusätzlich einen wesentlichen, aber bislang wenig erforschten Bereich in der Medienlandschaft, nämlich Websites und auch (populäre und öffentlichkeitswirksame) Informationsmaterialien.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

„Gender" wird verstanden als die sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Aspekte/Konstruktionen des Geschlechts, den gesamten Komplex der Geschlechterrollen mitsamt allen entsprechenden Zuschreibungen und Erwartungen. Gender betrifft Geschlechterbilder, stereotype Vorstellungen, die wir davon haben, was männlich oder was weiblich ist, was Technik ist und welche Bilder davon auch in den Medien transportiert werden. Damit werden neben dem Geschlecht weitere relevante gesellschaftsbildenden Dimensionen und Kategorien, wie Alter, soziale und ethnische Herkunft, Wohnort, Ausbildung, Milieufaktoren berücksichtigt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Projekts richten sich vor allem an Öffentlichkeitsarbeiter:innen und Führungskräfte techniknaher Institutionen und Unternehmen, aber auch an interessierte Mitarbeiter:innen, Studierende und Schüler:innen.

Dabei handelt es sich um: Analyse von aktuellen Technikbildern aus der Genderperspektive (Studie Gender Screening, Download auf www.vielefacetten.at), Erfassen des Selbstbilds und Fremdbilds, das Techniker:innen und Nicht-Techniker:innen von Technik haben (Kurzbericht Fokusgruppeninterviews), handlungsorientierter Leitfaden für gender- und diversitysensitiven bildliche Darstellungen und Textgestaltungen im Bereich Technik, Forschung und Entwicklung (Viele Facetten Print Leitfaden), barrierefreier Webauftritt (www.vielefacetten.at), Gender-Sensibilisierungsspiel (Online Quizz, www.vielefacetten.at/spiel).

Durch den Leitfaden und die Website www.vielefacetten.at sind Grundlagen für eine gender- und diversityfreundliche Mediengestaltung im Bereich Technik, Forschung und Entwicklung erarbeitet. So konnten durch das vorliegende Projekt wesentliche Wissenslücken im Bereich der Medienforschung und der Technik- und Genderforschung geschlossen werden.

Unter der Rubrik „Themenbereiche" werden auf der Homepage zu den Thematiken „Der erste Eindruck", „Darstellung von Personen", „Darstellen von Berufs- und Arbeitswelten", „Pressefotos", „Geschlechtergerecht formulieren", „Übereinstimmung von Text- und Bildbotschaften" und „Barrierefreies Webdesign" sowohl die jeweilige Relevanz beschrieben, ergänzt um praktische Tipps zur Umsetzung und weiterführende Literatur.

Dissemination

Kurzbericht Gender Screening

Im Rahmen der internationalen „7th European Conference on Gender Equality in Higher Education" in Bergen, Norwegen, präsentierte Bente Knoll Ende August 2012 das Poster und die Zwischenergebnisse des Projekts „GenderTechnikBilder".

Im September 2012 präsentierte Bente Knoll beim mehrtägigen Kongress „Frauen im Ingenieurberuf" in Lübeck, Deutschland das Projekt.

Dr.in Bente Knoll wurde mehrmals zum Thema „gender- und diversityfreundliche Mediengestaltung" im nationalen Kontext (z.B. ZIT Wien) wie auch im internationalen Kontext (z.B. Brüssel, EU Kommission) als Vortragende eingeladen.

An der BOKU fand am 22. Mai 2013 ein Workshop zum Thema „Viele Facetten: Gender Technik Bilder" statt, in welchem unter anderem die Ergebnisse der Projekte vorgestellt wurden. Workshop BOKU

Publikationen

Projektbeteiligte

Projektleitung

B-NK OG Büro für nachhaltige Kompetenz

  • Dipl.-Ing.in Elke Szalai und 
  • ab Jänner 2012 Dr.in Bente Knoll

Beteiligte Organisationen

Knoll & Szalai OG (seit 1. Juli 2012: B-NK OG Büro für nachhaltige Kompetenz)

Kontaktadresse

B-NK OG Büro für nachhaltige Kompetenz
Dr.in Bente Knoll
E-Mail: bente.knoll@b-nk.at
Web: www.vielefacetten.at